„Tag der offenen Tür“ auf dem Königstuhl

Nach 8 Jahren Pause veranstaltete das Max-Planck-Institut für Astronomie zusammen mit dem Haus der Astronomie am 14.10.2023 wieder einen „Tag der offenen Tür“ auf dem Königstuhl bei Heidelberg. Der Andrang war entsprechend groß. Um überhaupt zum Gelände zu kommen, mussten wir zunächst knapp 1km an parkenden Autos vorbeilaufen.

So startete die Karlsdorf-Neutharder Astronomie-Abordnung gegen 11 Uhr mit der „Erforschung“ des Areals.

Und es hat sich gelohnt! Wir hatten einen großen Vorteil. Es gab speziell für uns eine …

Unsere Gruppe in einem von 798 Spiegelsegmenten des ELT
(Foto: Georg Mangels)
Der Arbeitsplatz von Armin (ganz links) im Max-Planck-Institut (Foto: Georg Mangels)

Sonderführung:

Armin Huber, unser 2. Vorsitzender, nahm sich sehr viel Zeit, uns seine Arbeitsumgebung und die aktuellen Projekte im MPIA (Max-Planck-Institut für Astronomie) zu erläutern.

Wir wissen jetzt, wie in seinem direkten Umfeld gearbeitet wird:

In der „Mechanischen Konstruktion“ setzen Mitarbeiter die Ideen der Wissenschaftler via Computer in 3D-Modelle um, die wiederum von der Feinwerktechnik in wissen-schaftliche Geräte (als Spezialanfertigung) umgesetzt und in der Montagehalle zusammengebaut werden .

Foto: Georg Mangels
Foto: Klaus Huber
interessierte Zuhörer-/Zuschauerschaft (Foto: Klaus Huber)
3D-Modell der Umgebung unseres Sonnensystems (Foto: Klaus Huber)

Internationale astronomische Projekte wie z.B. die Weltraumteleskope James Webb und Herschel und die Teleskope auf dem Paranal (VLT) wurden so mit mechanischen, optischen und elektronischen Komponenten aus Heidelberg versorgt. Aktuell wird an dem neuen NASA-Teleskop „Roman Space Telescope“ gearbeitet, das 2027 in den Weltraum starten soll. Aber auch für das sich im Bau befindliche ESO-Superteleskop „Extremely Large Telescope“ (ELT), das mit einem Spiegeldurchmesser von knapp 40m das weltweit größte Teleskop wird, werden Komponenten gefertigt. Auf dem 1. Foto oben sieht man ein einzelnes Segment des Hauptspiegels. In der letzten Ausbaustufe werden hiervon 798 Stück zu dem riesigen Hauptspiegel zusammengesetzt. Insbesondere die anspruchsvollen Komponenten für die sog. „Adaptive Optik“, die die Luftunruhe kompensieren sollen, befinden sich beim MPIA „in der Mache“.

Anschließend ging es zum sog. Elsässer-Labor, in dem zwei Spiegel-Teleskope (50cm und 70cm) untergebracht sind. Das zwar in die Jahre gekommene, aber immer noch funktionsfähige 70cm Spiegel-Teleskop ist noch von einen gewissen Pioniergeist geprägt. Vieles muss noch manuell erledigt werden. So kann das grundlegende Astronomie-Handwerkszeug Schülern und Studenten gut vermittelt werden.

das (alte) 70cm Spiegelteleskop im Elsässer Labor (Foto: Reinhold Erthal)

Zu guter Letzt wurde das „Haus der Astronomie“ besucht. Es hat die Aufgabe, das Thema „Astronomie“ stärker in die Öffentlichkeit zu bringen und für Schulen und Kindergärten Bildungsmaterialien zu entwickeln. Auch die Redaktion der Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ hat hier sein Domizil.

vor dem Haus der Astronomie (Foto: Georg Mangels)

Es war ein interessanter Tag, der uns im Gedächtnis bleiben wird!
-> Vielen Dank an Armin für seine fachkundige Führung durch das MPIA.