Rückblick Teleskopbeobachtung Frühlingshimmel 18.04.18

Am Mittwoch, 18.04.18  fand eine kurzfristig angesetzte Nachthimmel-Beobachtung mit unserem Vereinsteleskop statt. Der Wetterbericht hatte zuvor eine klare, laue Frühlingsnacht versprochen – und genau so war es dann auch auf dem Stundenweg zwischen Karlsdorf und Neuthard. Weil die Beobachtung sehr spontan war und erst am selben Tag per Newsletter an unseren E-Mail-Verteiler rausgegangen war (bei Interesse bitte melden, siehe Seite Kontakt), fanden sich nur eine Handvoll Astronomieinteressierte bei Einbruch der Nacht auf dem Feld zwischen beiden Ortsteilen ein. Die jedoch erlebten den Frühlingshimmel mit seinen prächtigen Objekten von seiner schönsten Seite.

Zunächst wurde unser computergesteuertes 10 Zoll-Spiegelteleskop (siehe Foto – im Vordergrund) auf die tief im Westen untergehende Mondsichel gerichtet. Die Kraterlandschaften und Gebirgskämme auf dem Erdtrabanten sind immer wieder beeindruckend. Nicht weit vom Mond entfernt war strahlte das nächste Beobachtungsobjekt: Unser Nachbarplanet Venus.

Nach einer grundlegenden Orientierung am Nachthimmel (Großer Wagen – Kleiner Wagen mit Polarstern – Cassiopeia usw.) und der Erkenntnis, dass das „Wintersechseck“, bestehend aus sechs besonders hellen Sternen – sich gerade am Westhimmel verabschiedet, grasten wir die typischen Frühlingshimmelsobjekte ab:

  • Die offenen Sternhaufen im Fuhrmann – der eine majestätisch matt schimmernd, der andere etwas heller glänzend, wieder andere mit auffälligen Sternenketten inmitten des Sternhaufens
  • Im Sternbild Zwillinge wartete mit M35 ein besonders schöner offener Sternhaufen sowie mit dem Eskimonebel ein 3.000 Lichtjahre entfernter „Planetarischer Nebel“ auf uns, also der Überrest eines alten Sterns, der am Lebensende seine Gashülle in den Weltraum geblasen hat.
  • Dominiert wird der Frühlinigshimmel aber vom Sternbild Löwe, das uns einige Galaxien offenbarte, also riesige Sterneninseln wie unsere Milchstraße, allesamt viele Millionen Lichtjahre von uns entfernt und selbst im großen Teleskop nur als ganz zarter Nebelfleck erkenbar.

Noch einige andere Himmelsobjekte  schimmerten an diesem späten, lauen Frühlingsabend durch unsere Okulare. Durch die geringe Teilnehmerzahl kam jeder auf seine Kosten und konnte sich für die einzelnen Objekte ausgiebig Beobachtungszeit nehmen.

Danke an dieser Stelle an Reinhold Erthal, der sich auch kurzfristig Zeit genommen und sein eigenes Teleskop mitgebracht hatte (siehe hinten auf dem  abgedruckten Foto). Dieses Celestron-Teleskop ist uns noch in guter Erinnerung, stammt es doch von unserem verstorbenen Astronomiefreund Erich Keßler, der es seinerzeit anlässlich der Sonnenfinsternis 1999 auf dem Mühlenplatz aufgebaut hatte (siehe Foto auf der Seite Über uns).

Wer künftig gerne über kurzfristige Beobachtungen informiert werden möchte, bitte einfach eine kurze Mail schreiben, siehe Kontakt.